Die familiäre Tradition des Fleischerhandwerkes begründete schon der
Urgroßvater, der auf dem Foto rechts abgebildete Fleischermeister Ernst
Welke, im Jahre 1897 mit seiner am 07. April in Lüneburg vor dem
Deutschen Fleischer-Verband (DFV, gegründet 1875 in Gotha) bestand-
enen Prüfung und der Ernennung zum "Gesellen des Fleischergewerks".
Die erste nachweisliche Erwähnung datiert aber sogar schon aus dem
Jahre 1894. Somit kann das Familienunternehmen Welke / Koch / Grönke
auf eine lange Tradition und umfangreiche Erfahrungen verweisen.
1902 eröffnete der Fleischermeister Ernst Welke einen Fleischereibetrieb
mit Ladengeschäft im Berliner Wedding, in der Bernauer Straße 47 (Foto
rechts). Sogar die Zeit der Inflationsjahre von 1914 bis 1923 überstand der
Fleischereibetrieb von Ernst Welke. Durch den ersten Weltkrieg begründet,
begann mit dessen Ende im Jahre 1918, eine der radikalsten Geldentwert-
ungen die unsere Welt je gesehen hat. Die Kunden bezahlten mit Wäsche-
körben von Banknoten, zu einer Zeit in der die Tapete an der Wand mehr
Wert war, als das Geld mit dem sie bezahlt wurde.
Der Fleischereibetrieb hielt über diese bewegten und verlusstreichen Jahre
der Wirtschaftsdepressionen und Weltkriege bestand und wurde später,
unter Führung des jüngsten Sohnes Werner Welke bis zu Errichtung der
Berliner Mauer, im Jahre 1961 weiter geführt.
Durch den in unmittelbarer Nähe liegenden Verlauf der "Mauer" und die
tragischen Abgrenzungen von staatlicher Seite (DDR, 1949 - 1990), wurde
das beherbergende Gebäude in der Bernauer Str. 47 und einige in der
Peripherie liegende Gebäude abgerissen, der Betrieb endete hier vorläufig.
Fritz Koch, der Schwiegersohn von Ernst Welke und Großvater von Martin
Grönke, betrieb seinerseits anno 1938 eine Fleischerei in der Berliner
Prinzenstraße, Nähe Mortizplatz, die leider in Folge des II. Weltkrieges
zerbombt und zerstört wurde. Ein Neubeginn erfolgte dann im Jahre 1955
im Prenzlauer Berg, Stargarder Straße 78.
Der Vater Kurt Grönke, geboren im Mai 1938 im Kreis Schlawe und
aufgewachsen inmitten der Kriegswirren des II. Weltkrieges, hatte wie
man sich nur unschwer vorstellen kann, keine einfache Kindheit und
Jugend und gelangte über ein Flüchtlingslager in Schleswig-Holstein und
einige andere Umwege und schwere Nachkriegsjahre nach Berlin wo er
ebenfalls im väterlichen Betrieb arbeitend, die Tochter aus der
traditionellen Fleischerfamilie Marianne Grönke (geb. Koch) kennen
und lieben lernte.
Nach einer glücklichen Hochzeit und der 1969 bestandenen Meister-
prüfung erblickte der Stammhalter, Sohn Martin im selben Jahr noch
das Licht der Welt.
1970 übernehmen Kurt Grönke & Marianne Grönke (geb. Koch) gemein-
sam den väterlichen Fleischereibetrieb von Fritz Koch in der Stargarder
Straße 78, Berlin und führten ihn erfolgreich bis zur Übergabe an ihren
gemeinsamen Sohn Fleischermeister Martin Grönke im Jahre 2002
weiter.
Turbulente Zeiten erlebte die Fleischerfamilie auch im Jahre 1989, zur
Zeit des Berliner Umbruchs und Mauerfalls, als sie die mahnwachenden
Bürger an der Gethsemanekirche mit reichlich Essen und Anderem
versorgten und so nicht auch noch Hunger aufkommen ließ.
Der nachbarschaftlich gelegenen Gethsemanegemeinde angehörend,
sprechen auch sie nicht nur von Nächstenliebe auf den regelmäßig statt-
findenden regimekritischen Demonstrationen. In dieser Zeit war die
Gethsemanegemeinde, ebenso wie viele andere Berliner Gemeinden,
Sammelpunkt für die Friedensbewegung der damaligen DDR und viele
Oppositionelle.
Seit 2004 befindet sich die Fleischerei & Partyservice Grönke nun in dem
wunderschönen Brandenburger Städtchen Hohen Neuendorf, am nörd-
lichen grünen Rand von Berlin. Hier führt der aktuelle Fleischermeister
Martin Grönke die Familientraditionen weiter.
In Hohen Neuendorf produziert Fleischermeister Martin Grönke weiterhin
die auch überregional bekannten Produkte, wie zum Beispiel "Grönkes
Feine Teewurst" nach den alten überlieferten Rezepturen von Fritz Koch (Großvater).
Des Weiteren wird auch an der 1955 etablierten Tradition festgehalten und
jährlich zur Weihnachtszeit die beliebte "Schlesische Bratwurst" produziert.
Diese bei den vielen Brandenburger und Berliner Stammkunden sehr be-
liebte "Schlesische Bratwurst" ist zu den Feiertagen eine köstliche Ab-
wechslung und trotz Vorbestellungen immer sehr schnell vergriffen.